Der Schäfer George Glenn liegt eines Morgens tot im Gras. Die Art und Weise ist schauerlich: Er ist geradezu an den Boden genagelt worden, und zwar mit einem Spaten. Seine Schafe, die ihn so finden, rätseln: Wer hat das wohl gemacht?
Miss Marple ist mit Abstand das klügste Schaf in der Herde, vielleicht sogar weltweit. Sie denkt darüber nach, wie man den Mörder wohl aufspüren könnte und vor allem, was dann zu tun sei. Vielleicht ist es doch besser, einfach nur drum herum weiterzugrasen?
Doch die Schafe beraten darüber und treffen eine Entscheidung. Sie wollen Gerechtigkeit und deshalb dafür sorgen, dass der Mörder seiner verdienten Strafe zugeführt wird. An schönen Tagen hatte George den Schafen zum Beispiel Pamela-Romane vorgelesen, darin ging es nicht nur um starke Männer und schöne Frauen, sondern auch schon mal um Mord. Insofern fühlten sich einige der Schafe durchaus fit, den Kriminalfall zu lösen.
Zuerst versuchen sie, das Verhalten der Menschen genauer zu beobachten. Der Gelegenheiten dazu bieten sich viele, da sich in den kommenden Tagen viele Menschen auf ihrer Weide herumtreiben. Da ist zum Beispiel Georges Frau Kate oder jener schwarze Mann, der Gott genannt wird. Es kommen viele Schaulustige, aber auch Journalisten.
Ham ist der Metzger und den können die Schafe gar nicht leiden. Er schlich da im Nebel herum, stürzte dann aber die Klippen herunter, so ein Pech aber auch. Eines Nachts versuchten merkwürdige Gesellen in den Wagen des Schäfers einzubrechen. Dann kam in einem auffallend roten Kleid eine fremde Frau.
Der schwarze Vierhornwidder Othello fängt an, den Mann namens Gott aufs Horn zu nehmen, und Mopple the Whale ist das immerzu hungrige Gedächtnisschaf. Was sie einmal gehört hat, vergisst sie nie wieder. Doch sie hat furchtbare Angst vor dem Metzger.
Eines Tages taucht Melmoth wieder auf. Er ist der Zwilling des Leitwidders Sir Ritchfield und war lange verschollen. Der Einzelgänger ist ein Wanderschaf und mit allen Wassern gewaschen, aber redet eigentlich immer in Rätseln. Melmoth erinnerte sich dunkel an gewisse Ereignisse, die vor mehreren Jahren in einer Winternacht in einem Steinbruch geschahen. Auch damals wurde in Glennkill ein Mann mit einem Spaten getötet.
Viele nicht enden wollende Diskussionen im Heuschuppen, so manche heimliche Expedition ins Dorf und viel Mut waren nötig, um die Schafe der Lösung des Rätsels näherzubringen. Doch wie können die Schafe nun den Menschen erklären, was sich in jener regnerischen Nacht auf der Weide tatsächlich abgespielt hat?
Der „Smartest-Sheep-of-Glennkill-Contest“ ist überhaupt die Touristen-Attraktion des Ortes. Diese Veranstaltung sollte eine Gelegenheit für Georges Schafe sein, der Gerechtigkeit Raum zu geben. Doch bis zuletzt wird dieser Fall bei den Schafen noch für Überraschungen sorgen.
Die Autorin
Leonie Swann, geboren 1975 nahe München, studierte Englische Literaturwissenschaft, Philosophie und Psychologie. Die Idee zum Buch entwickelte sich während eines Paris-Aufenthalts, als sie von einer starken Sehnsucht nach Landleben überwältigt wurde. Mit Schafen war sie bereits im Zuge ihrer Irlandreise in Kontakt gekommen. Ihr Roman hat sogar internationale Verlage überzeugt. Übersetzungsrechte wurden nach England, Niederlande, Frankreich, Italien und in die USA verkauft.