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John Perkins: BEKENNTNISSE EINES ECONOMIC HIT MAN

Jeder glaubt in etwa zu wissen, was unter einem Kredithai zu verstehen ist. Kredithaie bieten typischerweise Darlehen an und entpuppen sich dann als Blutsauger, sobald die meistens deutlich überhöhten Zinszahlungen nicht mehr geleistet werden können.

Wirtschaftskiller sind zwar seltener unterwegs, aber dafür gehen sie gefährlich intelligent und zielgerichtet vor. Es ist nicht mehr so richtig zeitgemäß, andere Länder mühselig mit Gewehren und Panzern zu erobern. Viel bequemer und eleganter kann man das doch heute mit dem Wirtschaftsimperialismus der Großkonzerne erledigen.

Perkins erklärt uns in seinem Buch sehr authentisch, da auf eigenen Erfahrungen basierend, was ein „Economic Hit Men“ (Wirtschaftskiller) ist. Kurz gesagt ist es ein hoch bezahlter Profi, der auf der ganzen Welt andere Länder beziehungsweise deren Regierungen um viele Milliarden Dollar betrügt.

Das funktioniert so, dass Weltbank- und Regierungsgelder sowie vermeintliche Entwicklungskredite in die Taschen von einigen Großkonzernen oder steinreichen Familien umgeleitet werden. Die Werkzeuge, mit denen sich so etwas bewerkstelligen lässt, sind unter anderem:

– Schmiergelder
– Sex
– Erpressung
– Wahlmanipulation
– gezinkte Wirtschafts- und Finanzprognosen
– Auftragsmorde

Dieses böse Spiel ist eigentlich fast so alt wie Macht und Herrschaft, aber durch die Globalisierung hat es sehr bedrohliche Dimensionen angenommen.

John Perkins berichtet in dem Buch über seine eigene Mitarbeit in einer internationalen Beratungsfirma. Seine Aufgabe war es, Länder in der Dritten Welt dazu zu motivieren, völlig überdimensionierte Infrastrukturmaßnahmen auf den Weg zu bringen. Diese wurden direkt mit Großkrediten und dem Zwang zur Vergabe der Aufträge an US-Unternehmen verzahnt.

In aller Regel dauerte es nicht lange, bis diese Länder die gigantischen Kredite nicht mehr bedienen konnten. Das war und ist dann die Stunde der US-Regierung und deren ausgesuchte Finanzdienstleister, die auf diese Weise die gesamte Wirtschaft des Landes in ihrem Sinne manipulieren und kontrollieren konnten beziehungsweise können.

John Perkins erläutert in diesem Zuge ganz offen internationale Intrigen auf höchsten politischen Ebenen. Seine Missionen führten ihn nach Kolumbien, Ecuador, Saudi-Arabien und Persien (Iran). Er arbeitete dabei so eng mit dem panamaischen Präsidenten Torrijos zusammen, dass dieser sogar sein Freund wurde.

Er war an der Umsetzung eines Plans beteiligt, mehrere Milliarden Petro-Dollars in die USA zu schleusen, und festigte die fragile, intime Beziehung zwischen der US-Regierung und dem islamisch-fundamentalistischen Haus Saud.

Perkins dokumentiert mit seiner Geschichte die totale Skrupellosigkeit der Wirtschaftskiller und zeigt uns die wahren Gründe auf, die zum Sturz des Schahs von Persien geführt haben oder zu den US-Invasionen in den Irak und Panama.

Einflussreiche Interessenvertreter warnten John Perkins davor, seinen autobiografischen Bericht zu veröffentlichen. Es sollte tatsächlich ein paar Jahre dauern, bis Perkins seine Bekenntnisse der besonderen Art entgegen allen Drohgebärden doch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellte.

Der Autor

John Perkins wurde 1946 geboren und durch die NSA und die internationale Beratungsfirma MAIN zum Economic Hit Man undercover ausgebildet. In den zwölf Jahren zwischen 1970 und 1982 beriet er beauftragt durch MAIN mehrere Entwicklungsländer, die er mit übertrieben optimistischen Prognosen dazu veranlasste, völlig überdimensionierte technische Großprojekte zu starten. Als seine Gewissenskonflikte zu groß wurden, verließ er die Firma und gründete „Independent Power Systems“ (IPS), deren Schwerpunkt auf der Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme lag. Heute leitet Perkins eine Organisation namens „Dream Change Coalition“. Diese bemüht sich in Zusammenarbeit mit indigenen Völkern Südamerikas um den Schutz derer Kulturen und der Umwelt.

Pressestimmen

John Perkins: „Mit Krediten Länder zu ruinieren war meine Aufgabe.“

David Korten (Autor von „When Corporations Rule the World“): „John Perkins verbindet die Brillanz und Spannung eines Graham-Greene-Thrillers mit der Autorität eines Insiders, der in seiner eigenen haarsträubenden Geschichte die Namen der Akteure benennt und die Verbindungen zwischen der Globalisierung der Konzerne und der amerikanischen Regierung aufzeigt.“

John E. Mack (Harvard-Professor und Gewinner des Pulitzer Preises): „Eine Bombe. Einer der seltenen Fälle, in denen jemand, der tief in unsere imperialistische Regierungs- und Konzernstruktur verquickt war, den Mut gefunden hat, unmissverständlich deren Funktionsweise aufzudecken.“